Osteopathie
Was ist Osteopathie?
Osteopathie ist eine ganzheitliche Medizin, die der Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen dient. Das Erspüren von Krankheitsursachen wie auch die Behandlung von Beschwerden geschieht durch verschiedene Handgriffe mittels spezieller osteopathischer Techniken.
Durch osteopathische Untersuchungstechniken können Symptomursachen erspürt werden. Dieses kann hilfreich sein in jederzeit des Lebens, vom Säugling bis ins hohe Lebensalter.
Der Osteopath behandelt nicht mit Instrumenten oder Medikamenten, sondern nur mit den Händen. Nach dem Anamnese-Gespräch, in dem neben den aktuellen Beschwerden die Krankengeschichte und Lebensgewohnheiten erfragt werden, wird mit den Händen Schicht für Schicht der Körper des Patienten untersucht. Ziel der Suche sind Bewegungseinschränkungen und ursächliche Dysfunktionen, die dann gezielt behandelt werden können.
Geschichte der Osteopathie
Die Lehre der Osteopathie wurde bereits im 19. Jahrhundert durch den amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828 – 1917) begründet. Erarbeitete zunächst als Chirurg in Kansas, war dann aber zunehmend von der Medizin seiner Zeit enttäuscht. So begann er mit der Suche und Entwicklung einer neuen Behandlungsform.
Durch langjährige Forschung und intensives befassen mit der Anatomie des menschlichen Körpers erkannte Still Wechselwirkungen des Organismus und entwickelte einen ganzheitlichen Ansatz, Krankheit und Gesundheit zu betrachten. Dabei war es sein Ziel, nicht ausschließlich Krankheits-Symptome zu behandeln, vielmehr engagierte er sich in der Suche nach der Gesundheit seiner Patienten, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, die Beschwerden aus eigener Kraft zu überwinden und auch ein inneres Gleichgewicht herzustellen.
Bereits 1874 stellte A.T. Still die Osteopathie der Öffentlichkeit vor. 1892 gründete er in Kirksville die ‚American School of Osteopathy‘. Seither zeigt die Osteopathie, zunächst vor allem unter der intensiven Mitwirkung von Stills Schülern, eine kontinuierliche und unaufhaltsame Weiterentwicklung. William Garner Sutherland weitete beispielsweise die Prinzipien der Osteopathie auf den Schädel aus und der französische Osteopath Jean Pierre Barral war einer der Wegbereiter für die wissenschaftliche Grundlage der Behandlung von inneren Organen.
Heute wird Osteopathie auf allen Kontinenten betrieben. In der Ausbildung führend sind Hochschulen in den USA, Australien und Großbritannien. Bereits 1917 gründete J.M. Littlejohn in London die ‚British School of Osteopathy‘, in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts begann die Osteopathie auch, sich auf das europäische Festland auszubreiten.